Nichts ist demokratischer als der Markt

Der ewige vermeintliche Gegensatz von Marktwirtschaft und Demokratie und das Gerede von marktkonformer Demokratie ist Unsinn. Nichts ist demokratischer als der Markt.

Erstens wird in der Marktwirtschaft nicht nur alle 4 Jahre gewählt, sondern täglich. Auch direktdemokratische Systeme lassen dem Wähler nicht jede Woche eine Wahl. Aber jeden einzelnen Tag trifft der Konsument Kaufentscheidungen. Er bestimmt täglich, wofür Ressourcen verwendet werden. Er gibt dem Markt Informationen darüber, was er will.

Zweitens gibt es im Markt kein moralisches Verwählen. Im Parlamentarismus könnten Menschen sich täuschen bzw. bewusst oder unbewusst für einen innerlichen Ablasshandel entscheiden und wählen, was sie moralisch für richtig halten, obwohl für sie eine andere Option besser ist und sie das wissen. In der Marktwirtschaft passiert das höchstens kurzfristig. Langfristig dienen die allermeisten Entscheidungen dem eigenen Wohl. Man zeigt, was man will, dadurch, dass man es macht. Die Handlungen in der Wahlkabine zählen nicht, da sie aufgrund der Anzahl anderer Wähler praktisch ohne Einfluss sind.

Drittens interessiert sich nicht nur der im Markt täglich durch Kaufentscheidungen Wählende für sein Wohl, sondern auch alle anderen Akteure, ganz besonders die größten. Jeden einzelnen Tag überlegen sich in einer Vielzahl von Unternehmen Menschen, mit welchen Produkten sie den Konsumenten beglücken könnten. Sie denken sich neue Serien aus, sie entwickeln neue Autos und sie perfektionieren ihr Handwerk, nur um eine gute Wahl für Kunden zu sein. Sie wissen nämlich: Jeden Tag wird neu gewählt.