Kinder sind Bonus

Man soll zur Schule gehen. Man soll Abitur machen. Man soll studieren. Man soll das Studium abschließen. Man soll einen Job finden. Man soll eine Familie gründen und dafür soll man lebenslänglich arbeiten.

Man will zur Schule gehen, damit man einen Schulabschluss hat, damit man studieren kann, damit man einen Studienabschluss hat, damit man einen Job findet, damit man sein Leben und seine Familie finanzieren kann.

Kein Sollen, wo kein Können. Wenn man den Weg zur Beziehung nicht bestreiten kann, was soll man dann noch?

Und was tun, wenn kein Sollen? Nur tun, wo Müssen? Einsicht führt doch aus dem Müssen zum Sollen, nämlich aus der stetig zu groß geratenen Gegenwartspräferenz ins weitsichtige Planen.

Was, wenn bis zum Job alles abgearbeitet ist und die Familie kein weder Soll noch Muss ist? Wie könnte sie es auch sein, jedenfalls im traditionellen, biologischen Sinne? Neues zum Leben zu Verurteilen ohne zu wissen, was es ihnen verheißen mag, ist so unmoralisch und bestenfalls egoistisch, dass Kinder nur ein Bonus, nur eine Kür nach der Pflichtausbildung sein können, ein Bonus, der einen Unfall zur Ursache hat. Planen darf man Kinder doch nicht.

Wie immer fülle ich mein Tagebuch mit unfertigen Gedanken voller Irrationalität.