Gute Nachbarn nimmt man nicht wahr
Gute Nachbarn hört und sieht man nur so wenig wie möglich. Allenfalls sieht man sie kommen und gehen. Wo und wie sonst sollte man sie wahrnehmen müssen, wenn nicht im Rahmen den elementarsten Formen ihres Daseins?
Alles, was darüber hinaus geht, bedarf einer Rechtfertigung.
Gerechtfertigte Umstände sind solche, die der Existenz und dem Erhalt von Leben und Wohnung dienen.
Seinen Nachbarn muss man denselben notwendigen Gebrauch der eigenen Wohnung zugestehen, ohne den das Wohnen auch für einen selbst nicht möglich ist. Dazu gehört beispielsweise Ein- und Auszug. Ohne vermehrt wahrnehmbar zu sein, lässt sich wohl kein Umzug gestalten. Ebenso natürlich der Erhalt der Wohnung durch Reparaturen zu üblichen Wachzeiten.
Zum mit Rechtfertigung wahrnehmbaren Aspekt des Lebens und Lebenserhalt gehören etwa Kinder und medizinische Notfälle. Es erscheint unrealistisch, Kinder zu haben und dabei ihre noch junge Existenz geräuscharm auszugestalten. Leider ist das hinzunehmen. Obgleich etwas Disziplin ab einem gewissen Alter einzufordern ist. Auch medizinische Notfälle in der Nachbarschaft gehören bei einer lebensnahen Betrachtung auch zu den Ereignissen, über deren optische und akustische Wahrnehmung man sich nicht zu beschweren hat.